Impressionists Improvised

Vom Licht der Malerei zur Freiheit der Musik – und wie daraus das Cover von Impressionists Improvised entstand

Impressionists Improvised Chris Gall Piano Solo
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Vor 150 Jahren begann eine der faszinierendsten Bewegungen der Kunstgeschichte: der Impressionismus. Was einst in den Ateliers und auf den Pariser Boulevards für Aufsehen sorgte, leuchtet heute in neuen kreativen Formen wie dem Solo-Album Impressionists Improvised des Pianisten Chris Gall, das am 28. März 2025 erschienen ist.

Dieses Projekt verbindet die flüchtige Schönheit impressionistischer Musik mit der freien Improvisation des Jazz – und auch das Artwork des Albums folgt dieser inspirierenden Spur.

Impressionismus

In der Malerei

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts änderte sich der Blick auf die Welt radikal. Mit der Erfindung der Fotografie verlor die Malerei ihre klassische Aufgabe der exakten Abbildung. Stattdessen entdeckten Künstler wie Claude Monet, Edgar Degas oder Pierre-Auguste Renoir etwas Neues: das Flüchtige, die Atmosphäre, das Licht.

Die Impressionisten verzichteten bewusst auf perfekte Komposition und Detailtreue. Stattdessen fingen sie Stimmungen ein – oft in Momentaufnahmen, bei denen der Bildausschnitt scheinbar zufällig wirkte. Farben wurden heller, Schwarz und erdige Töne traten zurück. Der Fokus lag auf der Wirkung von Licht und Luft: pulsierend, vibrierend, immer in Bewegung.


In der Musik – und die Brücke zum Jazz

Parallel dazu wagten auch Komponisten wie Claude Debussy, Maurice Ravel und Erik Satie neue Schritte. Ihre Musik löste sich von strengen Formen und ließ Räume für Assoziationen und Träume entstehen.
Besonders spannend: Viele impressionistische Kompositionen scheinen wie frühe Vorboten des Jazz. Klangfarben und Harmonien verschmelzen, Melodien fließen ohne feste Grenzen.

Hier knüpft Chris Gall an. In Impressionists Improvised taucht er in diese Klangwelten ein und führt sie weiter: Er interpretiert bekannte Werke der großen Impressionisten – und improvisiert darüber in einer ganz eigenen Sprache. Sein Spiel spiegelt das, was die Maler und Komponisten wollten: Augenblick, Freiheit, Empfindung.


Die Gestaltung des Cover-Artworks

Wie übersetzt man diese Ideen in ein visuelles Konzept für ein Album?
Unsere Antwort: haptisch, unmittelbar, frei.

Das Artwork zu Impressionists Improvised verzichtet bewusst auf harte Linien oder überladene Motive. Stattdessen spiegelt es die flüchtige Schönheit eines Moments:

  • Improvisierte Farbverläufe, die sich wie Licht auf Wasserflächen bewegen.
  • Unvollständigkeit als bewusstes Stilmittel: Der Blick schweift, Details bleiben angedeutet, nie festgehalten.
  • Helle Farbpalette, in Anlehnung an die impressionistische Malerei: Licht als Hauptdarsteller.
  • Haptische Strukturen, die die Sinnlichkeit des Moments erfahrbar machen.

Die Gestaltung spielt mit Transparenzen, weichen Übergängen und der Idee eines „offenen Bildraums“.

Es geht nicht um das perfekte Bild.
Es geht um das, was bleibt, wenn man den Moment atmen lässt.

150 Jahre nach seinen Anfängen zeigt der Impressionismus: Er ist keine abgeschlossene Epoche, sondern eine Lebenseinstellung.
Impressionists Improvised ist ein Album, das diese Idee feiert – in Klang, in Farbe, im Moment.

Jetzt reinhören, eintauchen, weitermalen.


  • Gestaltung des CD-Cover sowie des Vinyl-Album „IMPRESSIONISTS IMPROVISED“: Katrin Hauf
  • Photo: by Michael Steiner (front cover), Phil Vetter (inner portrait), Andreas Hinterseher (Kupferhaus)
  • Grafik-Design und Satz: Katrin Hauf
  • Umsetzung: 12/2024

Impressionists Improvised Chris Gall Piano Solo

Album Artwork
Chris Gall Piano Solo »Impressionists Improvised«